Graugänse auf Kurzbesuch

Der Groß-Enzersdorfer Naturfotograf Kurt Kracher hat mit seiner Kamera einige Jahrzehnte in der Unteren Lobau verbracht. Man könnte meinen, dass er sich nun schon sattgesehen hat. Aber die vielen kleinen Wunder, die man hier dann und wann zu sehen kriegt, haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Vor einigen Tagen ist es wieder einmal passiert:

Kurt Kracher: „Ich sitze am Wasser – momentan gibt es ja dank dem letzten Hochwasser etwas mehr als voriges Jahr – und  beobachte Enten und einen Silberreiher. Plötzlich unüberhörbar Graugänse im Anflug: Man hört sie meistens, bevor man sie zu sehen bekommt! Und schon landen zirka vierzig Stück, ein herrlicher Anblick! Nach einer Stunde friedlichem Geschnatter und ausführlicher Gefiederpflege sind sie wieder abgeflogen.“

Nach Erhebungen von BirdLife Österreich stellen in der Unteren Lobau die ehemaligen Seitenarme der Donau, insbesondere das Kühwörtherwasser, das Mittelwasser und das Eberschüttwasser, eines der bedeutendsten österreichischen Brutgebiete für Schilfvögel dar. Die Graugänse haben hier neben den March-Thaya-Auen einen ihrer wenigen natürlichen, heimischen Brutplätze.

Quelle:
Roland Berger und Friedrich Ehrendorfer (Hrsg.) 2011: Ökosystem Wien. Die Naturgeschichte einer Stadt, Böhlau-Verlag

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